Wenn Sie ein Paket erwarten, dieses aber nicht ankommt, besteht die Chance, dass dieses schon zugestellt, aber von Ihrem Nachbarn angenommen wurde. Vielleicht haben Sie dies auch selbst schon mal für jemanden getan. Obwohl man dazu nicht verpflichtet ist, tun das viele gerne, auch wenn Sie nicht genau wissen, was dabei zu beachten ist. In diesem Artikel verraten wir Ihnen deshalb, was am Wichtigsten ist, wenn man Pakete für die Nachbarn annimmt oder selbst ein solches Gefallen braucht.
Warum geben die Boten Pakete bei den Nachbarn ab?
Die Paketlieferungen an einen Nachbarn sind heutzutage keine Besonderheit mehr – aus einem guten Grund. Wenn man zum Zeitpunkt der Zustellung nicht anwesend ist, kann der Bote das Paket natürlich nicht nur vor die Tür legen. Der Adressat muss so auf einen erneuten zustellversuch warten, was aber in einigen Fällen zu zusätzlichen Kosten führen kann.
Nach mehreren unerfolgreichen Zustellversuchen wird die Sendung dann an das Lager des Paketdienstes geliefert, sodass der Adressat diese dann selbst abholen muss. Dies ist besonders peinlich, wenn man in einem entlegenen Gebiet lebt. Wenn man sich auf seinen Nachbarn verlassen kann, ist seine Hilfe deshalb mehr als willkommen, denn so bekommt man trotz seiner Abwesenheit schnellstmöglich sein Paket.
Wie sieht das eigentlich aus?
Pakete für die Nachbarn annehmen – auf den ersten Blick nicht besonders kompliziert. Aber trotzdem fragen sich viele, wie es dann weitergeht. Entstehen für den Alternativempfänger irgenwelche Verpflichtungen? Muss dieser dann die Sendungen selbst an die richtige Adresse zustellen müssen. Glücklicherweise ist der Prozess äußerst unkompliziert. Nach der Zustellung an einen Nachbarn findet der Empfänger bzw. der Adressat in seinem Briefkasten den Zettel mit der Informationen darüber, wo sich sein Paket befindet. Einige Lieferdienste teilen den Kunden das auch per E-Mail mit. Dann muss der Empfänger die Sendung selbst abholen. Der Nachbar muss nur darauf aufpassen, dass er das Paket nicht beschädigt oder verlegt.
Ist es eine gute Idee, Pakete für die Nachbarn anzunehmen?
Wenn man einen zuverlässigen Nachbarn hat, kann man mit dessen Hilfe bei der Paketannahme sowohl Zeit als auch Geld sparen. Man muss aber trotzdem ein paar Sachen beachten!
Zum Beispiel: Die Person, die nicht der eigentliche Adressat ist, öffnet ein Paket bei der Zustellung meistens nicht. So geht keiner sicher, dass die zugestellte Ware unbeschädigt ist. Wenn man aber eine Sendung nicht sofort auf eventuelle Transportschäden sowie auf Vollständigkeit prüft, übernimmt der Kurierdienst später vielleicht keine Verantwortung für die beschädigten Artikel. Ein unterzeichneter Zustellnachweis bedeutet nämlich, dass ein Paket in gutem Zustand zugeliefert wurde.
Man soll deshalb nie unterzeichnen, wenn schon bei der Zustellung festgestellt werden kann, dass die Sendung beschädigt wurde. Ist dies der Fall, muss man die Beschädigung dokumentieren und das Schadensformular ausfüllen. Wenn sich der Paketbote aber weigert, darauf zu warten, ist es am besten, die Sendung zu fotografieren und auf dem Liefernachweis vermerken, dass die Verpackung Schäden aufweist. So werden die Chancen auf Rückerstatung höher, der Nachbar verringert aber so auch das Risiko, dass er selbst für Beschädigungen haften muss. Natürlich kann man so auch Streitigkeiten mit den Nachbarn vermeiden.
Hat der Empfänger den Anspruch auf Rückerstattung, wenn die Annahme vom Nachbarn unterzeichnet wurde?
Mit einer unterzeichneten Annahmebestätigung erklärt der Kunde, die Sendung unbeschädigt angenommen zu haben. Aus diesem Grund sollte man den Alternativempfänger anweisen, die Box sofort zu öffnen und den Zustand der Ware zu prüfen.
Wenn ein Paket aber ohne Ihr Erlaubnis beim Nachbarn angegeben wird, kann dies auch als Vertragsverletzung betrachtet werden. Da Sie die Zustellung an einen Alternativempfänger nicht als Lieferoption ausgewählt haben, können Sie nämlich im Schadensfall eine Beschwerde einreichen und den Ersatz der Kosten verlangen.
Nachbar nimmt das Paket ab, dann verschwindet dieses…
Wenn der Nachbar eine Sendung annimt und den Zustellnachweis unterzeichnet, das Paket aber dann verloren Geht, hat der Empfänger keine Chance auf Rückerstattung.
Um Solche Szenarien zu vermeiden, muss man den Kurier im Voraus bitten, die Sendungen nicht an Alternativempfängern zu liefern. Man kann ebenso einen teureren Service wählen und sich so mehrere kostenlose zustellversuche bzw. die Möglichkeit sichern, den genauen Liefertermin selbst zu bestimmen.
Wenn man die Zustellung an einen Nachbarn nicht erlaubt…
In diesem Fall muss man zuerst die Regeln der Paketdienstes überprüfen, um herauszufinden, ob das überhaupt zu dessen Standardprozedur gehört. Bei einigen Logistikunternehmen ist das ganz einfach, da sie auf Ihren Webseiten deutlich machen, Ob Sie die Sendungen auch bei Nachbarn abgeben oder nicht. Wenn das auch für Ihren ausgewählten Lieferdienst gilt, können Sie bei der Bestellung angeben, dass man die Lieferung an seine Nachbarn nicht erlaubt.