Vielleicht ist es auch Ihnen schon passiert, dass ein Paket, das Sie erwarteten, nicht rechtzeitig zugestellt wurde. In diesem Artikel besprechen wir die häufigsten Gründe hinter dem Lieferverzug sowie das Szenario, in welchem eine Sendung einfach nie ihr Ziel erreicht.
Jeden Tag werden europaweit mehr als eine Million Pakete verschickt. Jede von den ganz großen internationalen Kurierfirmen hat in der Nähe von den meistbefahrenen Versandstrecken ihre eigene Depots, wo Tausende von Paketen gelagert und mechanisch sowie manuell sortiert werden. Trotz eines hohen Grades der Automatisierung ist der menschliche Faktor noch immer präsent, weswegen auch das Risiko besteht, dass es im Versandprozess zu Fehlern kommt.
Es gibt mehrere Gründe für einen Lieferverzug. In diesem Artikel erfahren Sie, welche von diesen am häufigsten sind.
Wie überprüfe ich, ob alles in Ordnung ist, wenn mein Paket nicht rechtzeitig zugestellt wurde?
Um über den Versandstatus Ihres Pakets auf dem Laufenden zu bleiben, stellen Sie sicher, dass Sie die Daten des Ihnen zur Verfügung stehenden Sendungsvervolgungssystems regelmäßig überprüfen. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, sollen Sie sofort mit dem Kurierdienst, der für die Beförderung Ihres Pakets verantwortlich ist, in Kontakt treten. In manchen Fällen können Sie auf diese Weise genug Informationen darüber bekommen, was mit Ihrem Paket eigentlich passiert ist.
Wenn die Sendung an Sie adressiert ist, Sie aber den Versand nicht selbst gebucht haben, sollten Sie sich an den Absender wenden und diesen nach der Tracking-Nummer fragen.
Das Wichtigste über die Tracking-Nummern
Wenn Sie ein Paket ins Ausland schicken, werden für die Lieferung meistens zwei oder mehr Kurierdienste zuständig. Um Kunden an verschiedenen Orten besser bedienen zu können, gehen viele Kurierunternehmen nämlich Partnerschaften ein, was in der Praxis bedeutet, dass Pakete nicht immer von demselben Unternehmen abgeholt und dann noch zugestellt werden.
Ein Kurierdienst kann z. B. nur innerhalb eines bestimmten Landes tätig sein, sodass seine Kuriere Ihr Paket in diesem Land abholen, während der Kurierdienst, von dem Sie den Service tatsächlich angefordert haben, die Lieferung erst später übernimmt und auch zustellt. Diese Dienste ordnen jedem Paket für die Zwecke der internen Kommunikation ihre eigenen Kontrollnummern zu. Sie bekommen aber Ihre Trackingnummer immer vom Kurierunternehmen, bei welchem Sie den Versandauftrag gebucht haben.
Wenn Sie sich jedoch an dessen Partnerunternehmen wenden, sollen Sie damit rechnen, dass Ihre Bestellung im System dieses Kurierdienstes nicht sofort abgerufen bzw. gefunden werden kann, es sei denn, dass Sie im Gespräch mit dem Kundendienst den genauen Typ der Tracking-Nummer angeben, der in diesem Unternehmen verwendet wird. Auch der Name des Unternehmens, bei welchem Sie den Versand gebucht haben, sowie die genaue Abhol- und Zustelladresse sollten in dieser Korrespondenz auf keinen Fall fehlen.
Wie oft werden die Daten der Sendungsverfolgungssysteme aktualisiert?
Die Frequenz der Updates ist davon abhängig, wie oft ein Paket gescannt wird. Pakete werden zwar in allen zuständigen Depots gescannt, es kann aber von zwei Stunden bis zu mehr als einem Tag dauern, bevor die Sendungsverfolgungsdaten eigentlich aktualisiert werden.
Egal ob das Paket an eine Adresse im Inland oder im Ausland geschickt wird, neue Informationen werden nur dann im System angezeigt, wenn das Paket ein neues Depot erreicht und dort gescannt wird. Wenn es keine neuen Daten gibt, bedeutet das aber noch lange nicht, dass Ihre Sendung nicht unterwegs ist oder dass es zu einer Verzögerung gekommen ist.
Jedes Mal, wenn das Paket gescannt wird, ist dessen neuer Status im Tracking-System angezeigt. Auch die Informationen über mögliche Lieferverzögerungen sollten im System angezeigt werden, obwohl in einigen Fällen für den Verzug gar kein Grund angegeben wird.
Warten Sie auf eine Sendung länger als gewöhnlich?
Wenn Sie die Abholung Ihres Pakets buchen, erhalten Sie meistens von dem ausgewählten Kurierdienst alle Informationen über die voraussichtliche Lieferzeit. Diese hängt natürlich davon ab, ob es sich in Ihrem Fall um Standard- oder Expressversand handelt. So erfahren Sie in jedem Fall, wann Ihr Paket zugestellt wird, auch wenn Sie es nicht verfolgen.
Welche sind die häufigsten Gründe für einen Lieferverzug?
- Es wird eine falsche oder eine nicht mehr gültige Zustelladresse angegeben – Wenn der Kurier eine Zustelladresse nicht finden kann, ist ein zweiter Zustellversuch nur dann möglich, wenn der Kunde dem Kurierunternehmen alle notwendigen sowie genauen Zustellinformationen übermittelt. Normalerweise hinterlässt der Kurier eine Nachricht, die als Beweis für den unerfolgreichen Zustellungsversuch dient.
! Vergessen Sie nie, die Bestätigungsmail zu überprüfen. In dieser finden Sie nämlich alle Details über Ihren Antrag. Wenn der Straßenname des Adressaten vor Kurzem geändert wurde, sollen Sie in Ihrem Bestellformular neben dem neuen auch den alten Namen angeben (wenn es dafür genug Platz gibt). Sie können aber den Kurierdienst über diese Veränderungen auch telefonisch informieren.
- Bestellformular wurde falsch ausgefüllt – Manchmal liegt der Grund für einen Lieferverzug auch darin, dass Addressdaten nicht in entsprechenden Feldern angegeben sind.
! Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie den Versand auf einer Buchungsplattform und nicht direkt auf der Website eines Versanddienstes buchen. Auf diesen Plattformen sind nämlich Bestellformulare zu finden, die an die Bedürfnisse vieler unterschiedlicher Versanddienste angepasst sind und können aus diesem Grund nicht in jedem Fall vollständig ausgefüllt werden. Während das für einige Kurierdienste keine Schwierigkeiten vorstellt, haben andere Unternehmen manchmal Probleme bei der Bearbeitung solcher Formulare.
- Paketumleitung – Wenn Sie den Versand buchen und per E-Mail eine Bestätigung erhalten, wollen aber erst danach die Zustelladresse ändern, kann die Umleitung auch zu Veränderungen bezüglich der Lieferzeit und damit zu Verzug führen. Auch wenn die ursprüngliche und die neue Adresse nicht weit voneinander entfernt sind, müssen die Informationen über die Umleitung erst im internen System eines Kurierunternehmens bearbeitet werden, was einen späteren Liefertermin zur Folge haben kann;
- Lieferverzug wegen Zollbehörden – eine solche Situation ist dann möglich, wenn die nötigen Dokumente fehlen oder wenn in diesen falsche Daten enthalten sind;
- Zugang zum Gebäude ist erschwert – in einigen Fällen braucht der Kurier z. B. einen Code, der ihm den Zutritt zu einem bestimmten Gebäude ermöglicht. Stellen Sie sicher, dass Kurierunternehmen über solche Details immer informiert werden. Wenn das Paket wegen der fehlenden Informationen nicht zugestellt werden kann, muss der Kurier die Adresse verlassen, wobei ein neuer Liefertermin vereinbart werden muss;
- Daten schwer ablesbar – schlechte Druckqualität, z. B. eine niedrige Zahl der Pixel oder graue Buchstaben, tragen dazu bei, dass die Daten auf dem Versandetikett nicht gut ablesbar sind und können nur schwer gescannt werden. Wenn das Paket überhaupt nicht gescannt werden kann, kann es sogar zurück an den Absender geschickt werden;
- Als unzustellbar gekennzeichnet – wenn das Paket das erste Depot auf seinem Weg erreicht, wird es gescannt. Wenn dabei der verdacht besteht, dass die Sendung verbotene Gegenstände (z. b. Lithium-Batterien) enthält, wird diese als unzustellbar betrachtet.
- Wetterbedingungen – manchmal kommt es zu unvorgesehenen Situationen, in denen der Lieferservice keine Kontrolle über die Liefertermine hat. Schlechtes Wetter kann zu Straßensperren führen, wobei die daraus resultierenden Staus die Lieferzeit beeinflussen;
- Als Zustelladresse wurde ein Postfach angegeben – Kein Kurierdienst stellt Pakete an Postfächer zu oder holt diese von dort ab;
- Zustellversuche fehlgeschlagen – Kuriere müssen jeden Tag eine gewisse Anzahl von Paketen abholen und zustellen. Aus diesem Grund müssen Sie nach einem fehlgeschlagenen Zustellversuch weiterfahren und können auf keinen Fall zurückkehren. Sie können auch nicht auf den Empfänger warten, da dies zu weiteren Verspätungen führen könnte;
! Normalerweise werden zwei oder drei Zustellversuche unternommen, natürlich an unterschiedlichen Werktagen. Wenn zur Zeit der Zustellung niemand zu Hause ist, versucht der Kurier, die Sendung am nächsten Werktag zuzustellen. Nach mehreren Zustellversuchen wird das Paket zum Paketlager transportiert und wird dort zwischen 5 und 7 Tagen gelagert. Dort kann das Paket dann übernommen werden.
- Entgegennahme verweigert – Dies geschieht, wenn der Empfänger nicht darüber informiert wird, dass er oder sie mit einer Sendung rechnen sollte. Stellen Sie deshalb immer sicher, dass Sie dem Empfänger mitteilen, dass er ein Paket von Ihnen erwarten sollte;
- Vorübergehende technische Probleme, die den Kurierunternehmen verhindern, ihre Services unter normalen Umständen zu erbringen. Wenn das passiert, werden die Kunden in der Regel über das Problem informiert. Ihnen wird außerdem mitgeteilt, wann die Probleme behoben werden können.
- Wartungsarbeiten – Obwohl das nicht zu häufigen Gründen hinter einem Lieferverzug gehört, können Wartungsarbeiten in der Nähe der Zustelladresse den Zustellungsprozess erschweren.
- Wachthunde – Sie sollen sichergehen, das Ihre Türklingel funktioniert und dass Sie diese immer hören können, auch wenn der Hund laut bellt.
- Jeder Kurier ist für eine vorgeplante Route zuständig – Die Zeit, zu welcher das Paket zugestellt wird, hängt davon ab, ob sich Ihre Adresse am Anfang oder am Ende dieser Route befindet. Kurierfahrer arbeiten normalerweise von 9.00 bis 18.00 Uhr (zumindest die Kurierdienstleister, mit denen wir zusammenarbeiten). Beachten Sie aber, dass ein Kurier während der Hauptsaison, z. B. während den Winter- oder Sommerferien, aufgrund der hohen Paketmengen und der intensiven Arbeit sogar später ankommen kann.